Wohnzimmer

Da Ian sich kaum um den Hausputz kümmert, ist es etwas untergekommener als auf dem Bild.

CF: verlassener Freizeitpark 'Angelbeat'

Sie mochte es nicht, dass er sie wie ein Püppchen mit sich herumschleifte und in seinem Haus fühlte sie sich nun komplett unwohl. Das waren seine privaten Räume und hier wäre es definitiv jedem egal, wenn irgendetwas passieren würde und es würde auch niemand merken. 
Trotzdem spürte sie, wie ihre Furcht vor ihm immer weiter abnahm. Sie rieb sich mit dem etwas kaputten Arm die Stelle wo er so fest zugepackt hatte und stand unsicher mitten im Raum. Na toll.. das würde wohl blaue Flecken geben. Und wie würde sie sowas ihrem Vater erklären? Ein Fahrradunfall oder so etwas vermutlich.
sie fand es hier bemerkenswert hübsch. das Häuschen hatte nicht solche Ausmaße wie das ihre, aber es war trotzdem irgendwie sehr ansehnlich. Es gefiel ihr. "Warum redest du eigentlich die ganze Zeit von irgendwelchen Drohungen? Du drohst und drohst und drohst, aber tust nicht wirklich etwas." Sie sagte nicht 'du wirst mir doch eh nichts tun' oder etwas ähnliches, aber die Worte schwangen da ein wenig mit, weil sie sich einfach zu sicher war, dass er ihr dann schon längst etwas hätte antun müssen. Etwas nicht so zartes wie blaue Fleckchen und eine grobe miesepetrige Unterhaltung.

"Sei leise." Er schubste sie in einen Sessel und ging zu einem Wandschrank. Den öffnete er dann und nahm einen erste Hilfe Kasten heraus. Er nahm aus dem Kasten eine Salbe und stellte die Kiste zurück in den Schrank. Dann ging er auf Bryce zu und gab ihr die Salbe. Es war zur Kühlung von Wunden.
"Auf deinen Ellbogen schmieren und auf den Hals und deinem Arm würde es auch nicht schaden.
Er klang nicht freundlich, obwohl er es doch eigentlich war.
"Unglaublich, dass jemand so wie du hier unten hingeht, dir hätte noch viel schlimmeres passieren können, dass du von sowas schon blaue Flecken bekommst, zeigt nur dass du schwach bist. Deswegen seit ihr Frauen so oft nicht zu gebrauchen." Er klang etwas abfällig, vermutlich war er immer noch sauer.
Er fand sie nicht mehr okay, er mochte sie nicht, denn sie brachte ihn dazu, seine Regeln zu brechen.
"Ich kenn immer noch nicht deinen Namen." Es klang stark nach einer Aufforderung.  Er blickte hinunter zur Salbe, die schon fast ganz aufgebraucht war und schon einige Gebrauchsspuren, sowie rötliche Flecken aufweiste.

Sie war keine überzeugte feministin, aber solch abfällige Bemerkungen aufgrund des Geschlechts fand sie total ätzend. Bryce antwortete nur schnippisch mit einem. "stimmt. Ich deinen auch nicht und trotzdem lässt du mich in dein Haus."
Sie sah die salbe ein wenig misstrauisch an als könnte sie bryce beißen oder so. Aber schließlich gab sie nach. Sie schmierte sich das zeug auf die haut. Aich auf den hals obwohl sie dort nichts bemerkte. Sie fürchtete ein wenig dass das hinterher wie ein knutschfleck aussehen könnte und wurde Rot bei dem Gedanken. Das verwarf sie aber schnell wieder und betrachtete nachdenklich Ian. Da kam ihr eine Idee und sie stand aus dem Sessel auf und ging zur Tür, die sie kurzerhand aufriss.

Er hatte sie beobachtet, wie die die Salbe auftrug und als die aufstand und die Tür öffnete, drehte er  sich mit ihr mit. "Lass die Salbe hier liegen." Sagte Ian kurzerhand und schaute zu ihr.
"Viel Spaß da draußen, den wirst du haben."
Wenn sie selber sterben würde, dann wären seine Probleme fort und es würden keine Folgefehler passieren, dadruch dass er seine Regeln gebrochen hatte.
Er strich sich durch sein zersaustes Haar und betrachtete Bryce unbeteiligt.
"Was los? Hast du erwartet, dass ich dir jetzt heulend nachlaufe? Ich bin kein Fanboy von dir, geh ruhig wenn es dein Ding ist. Nur hilft dein liebes Lächeln nicht immer."
Ian zuckte mit der Schulter und schaute mit schief gelegtem Kopf an, wobei sein Blick leicht finster wurde. Nein, er mochte sie ganz und gar nicht.

Sie wirbelte mit ihrem Kopf herum. "Weißt du eigentlich, dass du in meinen Ohren ziemlich nach verlorenem Proll klingst? Du redest was von; hau doch ab. Hast aber in Wirklichkeit keine Ahnung, was ich vorhabe." Sie hielt ihn wirklich für so eine Art verlorene Seele. Er war viel zu arrogant. "Wieso sollte ich überhaupt erwarten, dass du mir nachläufst?" Idiot...
Sie warf ihm die Salbe vor die Füße und setzte einen Schritt vor die Tür, dann beugte sie sich leicht herunter, um das Klingelschild zu lesen. Es war aber irgendwie nicht mehr so ganz zu erkennen. Die Schrift war ein wenig verlaufen von Regen, der hinter das Plastik gedrungen war. Som.rha...r... Das brachte sie nicht viel weiter, aber eine gewisse information gab es ihr schon. Es handelte sich um etwa 10 oder 11 Buchstaben und der name begann mit Som. Vermutlich etwas wie Somer oder so. Bryve beugte sich wieder zurück. "Als hätte er das extra gemacht..." murmelte sie leise vor sich hin und sah dann zu ihm herüber. Diese Augen konnten einem das Blut gefrieren lassen.

Ian hob die Salbe schulterzuckend auf und ging hinüber zum Wandschrank. Diesen öffnete er wieder und packte die Salbe hinein. Er verschloss den Schrank wieder und lehnte sich mit seiner Stirn gegen den Schrank, es war schön kühl und half ihm möglicherweise dabei, eine Lösung zu finden, wie er mit all dem umgehen sollte.
"Ich kann keine Gedanken lesen, woher soll ich wissen, was du vorhast.", bemerkte er genervt und lehnte sich wieder zurück.
Er hatte eine Entscheidung gefasst. Ian ging auf den Thresen zu, wo seine Schlüssel lagen und eine kleiner Ausweis war auch dabei. Diese packte er in seine Hosentasche und drehte sich zu Bryce.
Ich bring dich zu den Rebellen, sollen die entscheiden, was mit dir gemacht werden soll." Ian wollte sich fein aus der Sache schleichen, warum sollte auch er alleine für alles sorgen?
Die "Bosse" sollten entscheiden, ob sie eine Spionin war oder für die Rebellen kämpfte und sicherlich kannte man dort auch ihr Gesicht.

was war das denn nun für eine Aussage? Erst tat er ihr weh, dann half er ihr mit eben diesen verletzungen. Jetzt wollte er sie.. "Moment mal.. Heißt das, dass du mich VERPETZEN willst?" Bryce sah ihn entrüstet an. Das konnte jetzt doch wohl nicht wahr sein. Sie würde sich nie wieder in diese verdammte Gegend trauen. Hier gab es tatsächlich nur massig PRobleme. Da wunderte er sich noch, warum sich niemand um sie kümmerte. Sie verdrehte leicht die Augen.
Dann setzte ihr Kopf ein. Das hieß wohl, sie musste hier irgendwie weg, weil es sicherlich nicht gut war, wenn die Rebellen wussten WER hier gerade unter ihnen wanderte. Sie sah Ian eindringlich an und überlegte, was nun das cleverste war. "Ich dachte ich soll ruhig gehen und das üwrde dich sowieso nicht interessieren und so? Ich denke, das Angebot nehm ich jetzt doch liebend gerne an." Sie setzte einen Fuß zurück. "Vielen Dank, dass du mir geholfen hast und mich gewarnt hast." Sie nickte ihm leicht zu.

Ian wusste, dass sie nicht so leicht wieder zurück finden würde. Der Weg war nicht schwer, doch es waren ein paar mehr kleinere Abzweigungen.
Er legte den Kopf schief, als er sie beobachtete "Verpetzten? Kann man denn jemanden verpetzten, der nichts schlimmes im Schilde führt?" Er ging mit verschränkten Armen langsam und schleichend auf sie zu.
"Nunja, ich hab gerade meine Meinung geändert, so ist das Leben. Voller verschiedener Entscheidungen." Seine Stimme wurde tiefer und auch etwas rauer.
Er kam ihr immer näher und näher. "Dass du eine Politikerin bist, dass ist klar, doch wenn du wirklich für uns arbeiten willst." Er machte eine Pause und drehte seinen Kopf musternd zur anderen Seite und wendete seinen Blick nicht von ihr. Seine ganze Statur und Position hatte gerade etwas animalischen an sich.
"Dann werden die es wissen und auch verstehen." Er hob eine Augenbraue und blickte sie skeptisch an. "Oder etwa nicht?"

Bryce setzte noch einen Schritt zurück. Das ganze war ihr ein wenig zu skurril. Wann hatte sie gesagt, dass sie eine Spionin abgeben würde? "Moment." setzte sie an, aber unterbrach sich selbst wieder. Langsam flößte der Typ ihr doch Angst ein. Sie schluckte. "Ich hab nie etwas von Spionage oder so gesagt. Das war deine irrwitzige Idee.. Ich werde Derek sowas sicherlich nicht antun." Unbewusst hatte sie ihren Vater beim Vornamen genannt. Seit dem Tod ihrer Mutter war er auch so etwas wie ihr bester Freund und irgendwann hatte sie angefangen ihn auch bei seinem Vornamen zu nennen. Das war ihr gerade herausgerutscht. Wenn der Kerl drauf eingehen würde, dann würde sie sich eine gute Ausrede zurecht legen müssen. Sie blickte nochmal rasch zu dem Schild. Das sagte ihr etwas. Sie konnte nur die restlichen Buchstaben in ihrem Kopf noch nicht zusammenreimen. Irgendetwas mit Hinrichtungen war da gewesen. Verdammt, wieso fällt es dir nicht ein BRyce? denk nach man!

Ian belächelte innerlich ihre Reaktion, doch ließ sich nichts anmerken.
"Nun gut, wovor hast du sonst Angst? Warum willst du nicht zu den Rebellen kommen, ich dachte wir wären auf einer Seite?" Er schürzte seine Lippe und strich eine Haarsträhne nach hinten.
"Oder etwa nicht Fräulein?"
Den Namen würde er sich merken und Ian gefiel es nicht, wie Bryce dauernd auf seinen Namensschild spickte. Eigentlich hatte er gedacht, dass es schon relativ unlesbar war, doch falls man es doch lesen könnte, wäre es natürlich ärgerlich.
Dann würde er sie wohl ablenken müssen. Ian ging noch weiter auf sie zu. "Derek?", hackte er nach und ließ sie nicht aus den Augen. "Dein Mann? Freund? Bruder? Oder wem würdest du sowas nicht antun?"
Er drehte sich so, dass sie nur noch schwer auf das Namensschild blicken konnte, womit er ihre Chancen senken wollte.
"Warum hast du plötzlich jetzt Angst?" Er beugte sich weit nach vorne und hauchte:"Vor mir?" Seine Blick durchstoch sie.

Plötzlich viel es ihr fast wie Schuppen von den Augen. Es war gar nicht so lange her, da hatte sie ein bisschen in Akten der Hingerichteten gestöbert. Besonders interessierte sie sich schon immer für diejenigen, die hingerichtet wurden, weil sie etwas gutes taten; ihre Meinung äußerten. Da hatte sie jemanden gesehen Som.. Sommerhelter? nein.. so ähnlich... Sie starrte ihn nur an. Total in ihren Gedankengang vertieft. Sie hatte sowieso nicht vor ihr auf die Frage nach ihrem Vater zu antworten. Sie hatte auch nicht vor zu lügen, also müsste sie wohl das offensichtliche preisgeben und ihm erzählen, dass sie schon ein wenig Angst hatte, aber weniger vor ihm, sondern vor dem, was sie wohl noch erwartete... nun gut vielleicht ein bisschen vor ihm..
Sie ging tiefer in ihre Gedanken und konnte sich selbst geradezu sehen, wie sich eine steile Falte zwischen ihren Augenbrauen bildete, weil sie scharf nachdachte. Irgendetwas mit e? oder so?
Da tauchte sie aus ihren Gedanken auf und sie sah ihn nur an. "Ana?"

Ian beobachtete sie die ganze Zeit, während sie so angestrengt über etwas nachdachte. Er fragte sich, was sie wohl hatte und worüber sie die ganze Zeit nachdachte.
Er stellte sich wieder vernünftig hin und betrachtete sie einfach nur eine Weile, schmunzelnd über ihre Gedankenspalte, die sich auf ihrer Stirn ausbreitete.
Als sie schließlich die Worte "Ana" aussprach, verkrampfte er leicht, doch ließ es sich nicht anmerken.
"Nein ich bin nicht Ana, tut mir leid." Er blickte in seinen Kragen, also unter sein Shirt. "Ich sehe leider keine Brüste, also muss ich ein Mann sein, tut mir leid, falls ich dich enttäusche."
Er überspielte alles gut und ließ sich den Treffer nicht anmerken, dabei hoffte er stark, dass seine Vermutung nicht zutraff und sie wirklich nichts von alldem weiß. Er wüsste nicht, was er dann tun sollte, falls es anders wäre.

Aber bryce gab nicht nach. Sie war sich zziemlich sícher. Da gab es doch irgendwo eine Ähnlichkeit. "und ihr Mann... Und das kleine Mädchen", sagte sie langsam. "sei nicht so ein schlaumeier. Ich weiß, dass du nich ana bist" sie machte eine pause. "Aber deine tote Mutter war es."
Bryce wartete. Ließ das sacken. Allerdings richtete sie sich innerlich gegen alles. Die Möglichkeit, dass er sich abwandte, dass er sie rausschmiss, dass er sie umbringen wollte, dass er vielleicht einfach anfing zu heulen oder komplett unangetan tut.notfalls - so hoffte sie - würde sie sich wehren können. Nur womit? Sir blickte sich rasch um und fokussierte dann wieder Ian.

Ian lehnte sich an die Türlehne und verschränkte seine Arme. "Ach und was macht dich da so sicher?" Sein Blick schien unbekümmert, ebenso wie seine Haltung. Innerlich unterdrückte er jedoch ein Zittern. Er hatte nicht vor wieder alles aufzugreifen, selbst wenn sie es weiß, mit ihr darüber sprechen wollte Ian keineswegs. Doch was sollte er tun? Anscheinend wusste sie mehr bescheid, als man vermutete. Er hasste diese Frau. Was bildet sie sich ein hier einfach aufzutauchen und alles durcheinander zu bringen? Sie sollte lieber in ihrem verhassten Häuschen leben. dachte Ian verbittert und wurde leicht wütend. Doch gute Miene zum bösen Spiele. Er betrachtete sie mit einem offenen Blick, als ob er ernsthaft interessiert war. Obwohl, das war er sogar, schließlich wollte er wissen, woher sie alles wusste und wie viel sie wusste.

Sie sah ihn ein bisschen an. Die beiden hatten einfach irgendwo Ähnlichkeit. Was genau es war, wusste sie nicht, aber man konnte die Verwandschaft der ganzen Familie nicht leugnen. Sie wusste, dass sie sich nicht vor ihm rechtfertigen musste oder so, aber hatte das Bedürfnis danach. Dieses unterdrückte sie jedoch. "Du hast irgendwas von ihr.", sagte sie und ihre Stimme war nicht mehr ganz so angriffslustig. Auch ihr Ton war nicht mehr so bissig. Trotzdem sah sie in ihm immer noch ein A'schloch und konnte ihn nicht leiden. Aber für die Vergangenheit hatten sie alle beide keine Schuld zu tragen. Sie ging ein bisschen auf ihn zu und hatte irgendwie das Gefühl ihn berühren zu müssen, um ernsthaftes Beileid auszusprechen, aber sie war sich ziemlich sicher, dass er daran eigentlich kein Interesse hatte. Wohl möglich sogar sauer würde, wenn sie ihn bemitleidete.
Ihr fiel auf, dass sie das eigentlich gar nicht tat. Sie hatte kein Mitleid mit ihm, sondern trauerte über solch unnötigen Tod. Mitleid hatte man mit Menschen, die man kannte, mit denen man fühlen konnte; das konnte sie mit ihm nicht, denn dafür kannte sie ihn einfach zu schlecht. Sie fühlte sich doch ein bisschen schuldig, berührte ihn doch nicht, aber senkte die Lider und sah leicht zur Seite. "Es tut mir leid um deine Familie." Das war nicht gelogen. Sie litt wirklich unter den Toden, die sie nicht verhindern konnte.